Heilfasten

Das sogenannte Heilfasten kann als Königsdisziplin der Diätwilligen und Ernährungsbewussten bezeichnet werden. Es darf aber nicht von vorne herein das Missverständnis

Heilfasten

aufkommen, dass das Heilfasten in irgendeiner Weise eine religiöse Grundlage hat, wobei man sagen muss, dass es für viele, die es machen, oft auch einen leicht spirituellen Unterbau hat. Den kann man auch gerne dabei pflegen, muss man aber in keiner Weise, damit das Heilfasten auch ein Erfolg wird. Das Heilfasten kommt ohne jeden Glauben aus und ist immer ein Erfolg für den Körper, wenn man sich keine groben Fehler dabei erlaubt.

Die Urform des Heilfastens

Zunächst einmal muss man hier sagen, dass es DAS Heilfasten nicht gibt. Es gibt verschiedene Spielarten davon, aber jede sieht vor, dem Körper nicht gänzlich Nahrungsstoffe vorzuenthalten. Wenn man zwischen 7 und 10 tagen wirklich nur Wasser und nichts anderes zu sich nehmen würde, wäre dies wirklich nur etwas für ganz Hartgesottene – und für die ist es meistens ein Mittel zur spirituellen Vervollkommnung und nicht nur zur Reinigung des Körpers und eventuell noch zum Gewichtsverlust. Das mit der seelischen Läuterung klappt auch nur, weil der Körper auf den drastischen Verzicht von Nährstoffen reagiert, nämlich mit der vermehrten Ausschüttung von Endorphinen, den sogenannten Glückshormonen. Das ist ein alter biologischer Reflex, der die Phasen des Hungerns erträglicher machen soll.

Vorbereitet ins Heilfasten

Gewisse Glücksgefühle – meist recht diffuser Art – treten auch bei den weicheren Formen des Heilfastens durchaus manchmal auf. Denn auch die weicheren Formen entziehen dem Körper drastisch die nötigen Nährstoffe, mit dem Ziel, dass der Körper sich anstatt auf die Verarbeitung dieser Stoffe mit seiner Entgiftung, Entschlackung und Entwässerung beschäftigen kann. Dazu werden in der Regel 2 Vorbereitungstage nötig, in denen man bereits deutlich weniger isst als normal und auch Süßigkeiten, Fettbomben, Alkohol, Zigaretten und kohlenhydratreiche Nahrung weggelassen werden. Nach diesen Vorbereitungstagen dann fängt das eigentliche Heilfasten mit einigen regelmäßigen Einläufen oder Abführmitteln an.

Welche darf es denn sein?

Jetzt hat man die Qual der Wahl, welche Form man für sich wählt. Das Früchtefasten erlaubt nur Früchte, Gemüse, Nüsse und Kräuter. Beim Buchinger-Heilfasten sind in geringen Mengen Gemüsebrühen und Säfte erlaubt. Beim Saft-Fasten dürfen nur Frucht- und Gemüsesäfte zu sich genommen werden. Das sind nur einige Beispiele, aber jedes Heilfasten hat mehr oder weniger die gleichen Konsequenzen. Zum einen sinkt der Blutdruck und der Stoffwechsel bereits nach zwei Tagen. Mediziner nennen das den sogenannten Hungerstoffwechsel. Nach einigen weiteren Tagen, geht der Körper dann an die gespeicherten Eiweiß- und Fettreserven. So nimmt man beim Heilfasten auch tatsächlich ab, allerdings meist an der Muskelmasse, wenn man keine eiweißunterstützende Methode des Heilfastens gewählt hat.

Nebenwirkung: Gewichtsverlust

Der durchschnittliche Gewichtsverlust von ca. 400 Gramm pro Tag erklärt sich also daraus, dass zum einen Fett- und Muskelmasse abgebaut wird, zum anderen aber auch dadurch, dass der Körper auch stark entwässert wird. Wenn man ehrlich ist, ist das Heilfasten nicht dafür gemacht, um Gewicht zu verlieren. Dafür ist es zu drastisch und würde auch wahrscheinlich einen Jo-Jo-Effekt nach sich ziehen. Das Heilfasten ist, wie der Name schon andeutet, für die Heilung des Körpers und damit auch der Seele gedacht. Allerdings sollten nur gesunde Menschen mit dem Heilfasten beginnen, weil es dem Körper doch schon einiges zumutet.